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Karate

”Du machst Karate? – Das ist doch das, wo man Bretter durchschlägt, im Spagat sitzt und Fußtritte im Flug macht, oder?”

All diese Dinge kann man machen, muss man aber nicht.

Außerdem haben sie nicht allzu viel mit Karate zu tun, wie wir es trainieren. Es ist der Filmindustrie und Hollywood zu verdanken, dass das allgemeine Bild von Karate (und den meisten anderen Kampfkünsten) oft noch das oben beschriebene ist.

 

Das Wort Karate besteht (so wie heute meist verwendet) aus den zwei japanischen Schriftzeichen:
Kara = leer 
und Te = Hand
Karate bedeutet also in etwa soviel wie “Leere Hand”.

 
Das “Herzstück” im Karate ist die Kata. Je nach Stil und Schule gibt es zwischen knapp 10 bis weit über 50 Kata, die trainiert und bis zu den hohen Dan-Graden erlernt werden müssen.

Unser Dojo orientiert sich am Shotokan Karate und wir trainieren im Wesentlichen die Kata dieses Stils, so wie sie im Deutschen Karate Verband DKV unterrichtet werden.

Eine Kata ist ein überliefertes “Kampfsystem”, welches über Jahre und teils Generationen von einem oder mehreren Karatemeistern entwickelt wurde und Kampfprinzipien und Strategien für den Ernstfall in einer Übungsform ohne Gegner „verpackt“.

Diese wurden vom Meister zum Schüler weitergegeben, was über die Jahrhunderte zwangsläufig oft zur Veränderung der Katas geführt hat.

Neben dem Erlernen und Üben der Kata steht natürlich auch deren Anwendung im Kampf und der darin enthaltenen Verteidigungs- techniken im Mittelpunkt unseres Trainings. Das Entschlüsseln und Anwenden der Kata bezeichnet man als Kata-Bunkai.

Darüber hinaus werden die einzelnen Techniken isoliert trainiert, um die technischen Bewegungsabläufe einzuschleifen (Kihon), und dann gibt es auch noch Partnerübungen in verschiedensten Formen, um sich Stück für Stück an den freien Kampf heranzutasten (Kumite). Hierbei sind unglaublich viele Arten von Faust-, Hand- und Fußtechniken enthalten.

Auch der sportliche Aspekt kommt im Karate natürlich nicht zu kurz!
So gibt es auch den freien Kampf mit Faust- und Fußschützern, welcher auch eine Wettkampf-Disziplin ist und für Olympia 2020 ins Programm aufgenommen wurde.

Bei jeglicher Form des Trainings stehen der Respekt vor dem Trainingspartner im Vordergrund! Deswegen werden bei uns ALLE PARTNERÜBUNGEN OHNE KONTAKT ausgeführt.

Anders als im Sportkarate gibt es im ursprünglichen Karate aber nicht “nur” Schlag- und Fußtechniken, sondern es werden auch Hebel, Fallschule, Bodenkampf und vieles mehr vermittelt.

Auch die Manipulation von Vitalpunkten (Kyusho Jitsu) ist im Karate enthalten, JEDOCH wird dieser kleine Teilaspekt der Kunst nur der Oberstufe in speziellen Trainingseinheiten vermittelt, da es sich hierbei keineswegs um eine spaßige Zusatzübung handelt, sondern einen ernsthaften Aspekt des Kämpfens, der gewissenhafte Vorbereitung und ein tieferes Verständnis über die Prinzipien der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) erfordert.

Karate ist also viel mehr als “nur draufhauen und um sich treten”.
Es ist eine unglaublich vielfältige und vor allem wirkungsvolle KUNST der Selbstverteidigung, die auch helfen kann, das Selbstvertrauen zu stärken, das persönliche Auftreten und das Einschätzen von potentiell gefährlichen Situationen zu schulen (Prävention von Gewalt).

 

Und noch etwas zur Bedeutung „Leere Hand“:
Gemeint ist damit, dass im Karate waffenloser Kampf (= nichts in der Hand, also leer) im Mittelpunkt steht oder besser gesagt die Kunst, sich ohne Waffen zu verteidigen und einen Kampf zu beenden.


Aber auch der Kampf und das Training mit Waffen gehört zum Karate und ist heute unter dem Namen Kobudo weltweit bekannt.
Mehr Informationen zu Kobudo und unserem Kobudo-Training gibt es hier.